Die Stiftung Warentest führte 2024 erneut umfassende Tests von Luft-Wasser-Wärmepumpen durch, um Verbrauchern eine fundierte Entscheidungsgrundlage bei der Auswahl dieser umweltfreundlichen Heiztechnologie zu bieten. In diesem Artikel werden die Testergebnisse detailliert vorgestellt, die Effizienz, Kosten und Umweltfreundlichkeit der getesteten Modelle beleuchtet sowie wichtige Hinweise für Verbraucher gegeben.
Was sind Luft-Wasser-Wärmepumpen?
Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Energie der Außenluft, um Gebäude zu beheizen. Sie arbeiten nach dem Prinzip der thermodynamischen Umwandlung: Ein Kältemittel zirkuliert in der Anlage, nimmt die Wärme aus der Umgebungsluft auf und gibt sie über einen Verdichter an das Heizsystem ab. Dieses Verfahren ist besonders effizient, da selbst bei niedrigen Außentemperaturen noch genügend Wärme aus der Luft gewonnen werden kann, um Wohnräume zu beheizen.
Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen bieten Wärmepumpen den Vorteil, dass sie emissionsfrei arbeiten, sofern der für ihren Betrieb benötigte Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Zudem können sie in Verbindung mit Photovoltaikanlagen besonders wirtschaftlich betrieben werden.
Die Testergebnisse der Stiftung Warentest 2024
Im aktuellen Test von Stiftung Warentest wurden fünf neue Modelle von Luft-Wasser-Wärmepumpen auf ihre Effizienz, Umweltverträglichkeit und Benutzerfreundlichkeit hin untersucht. Die Ergebnisse bieten eine wertvolle Orientierungshilfe für Verbraucher, die sich für den Umstieg auf diese zukunftsweisende Heiztechnologie interessieren.
Testsieger 2024 wurde die Weishaupt Aeroblock WAB 11-A-RME-A, die eine Gesamtwertung von 2,3 („gut“) erzielte. Dieses Modell punktete insbesondere durch seine hohe Energieeffizienz und die Verwendung des umweltfreundlichen Kältemittels Propan (R290), das deutlich weniger klimaschädlich ist als herkömmliche Kältemittel wie R32. Auch die Modelle von Buderus (Logatherm WLW186i-10 AR E) und LG (Therma V) schnitten mit einer Bewertung von 2,3 „gut“ ab.
Die wichtigsten Bewertungskriterien
Die Stiftung Warentest legt bei der Bewertung von Wärmepumpen besonders großen Wert auf folgende Kriterien:
- Energieeffizienz (70 % der Gesamtwertung): Dieser Aspekt umfasst die Effizienz der Wärmeerzeugung und den Stromverbrauch der Anlage. Je effizienter eine Wärmepumpe arbeitet, desto mehr Heizleistung kann sie aus einer Kilowattstunde Strom erzeugen. Die effizientesten Modelle im Test hatten einen Stromverbrauch zwischen 6.000 und 7.600 kWh pro Jahr, was für ein Beispielhaus mit einer Wohnfläche von 140 m² und einem Wärmebedarf von 150 kWh/m² pro Jahr berechnet wurde.
- Handhabung (25 % der Gesamtwertung): Hier wurden Benutzerfreundlichkeit, Bedienbarkeit und Wartungsanforderungen der Geräte bewertet. Viele der getesteten Modelle bieten moderne Bedienkonzepte, die auch eine Steuerung per Smartphone-App ermöglichen.
- Umwelteigenschaften (5 % der Gesamtwertung): Ein wichtiger Aspekt war auch die Wahl des Kältemittels. Besonders positiv wurde die Verwendung von Propan (R290) hervorgehoben, das im Vergleich zu älteren Kältemitteln wie R32 eine deutlich geringere Treibhauswirkung aufweist.
- Lautstärke: Da Wärmepumpen im Außenbereich installiert werden und dort über Ventilatoren die Luft ansaugen, spielt auch die Geräuschentwicklung eine Rolle. Besonders leise arbeitete das Modell von Buderus, das in der Geräuschprüfung mit der Note „gut“ abschnitt. Einige Hersteller bieten auch einen „Silent Mode“ an, der das Betriebsgeräusch weiter reduziert, allerdings auf Kosten der Heizleistung.
Umweltfreundlichkeit durch moderne Kältemittel
Ein zentraler Kritikpunkt früherer Tests war die Verwendung von klimaschädlichen Kältemitteln wie R32. Dieses Mittel hat eine 675-fach höhere Treibhauswirkung als CO2 und wurde in früheren Tests von Wärmepumpen (etwa in den Modellen von Daikin und Mitsubishi) verwendet.
Im Test 2024 zeigte sich jedoch, dass die meisten Hersteller mittlerweile auf das deutlich umweltfreundlichere Kältemittel Propan (R290) umgestiegen sind. Propan hat nur eine geringe Treibhauswirkung und ist biologisch abbaubar. Diese Entwicklung macht Wärmepumpen nicht nur zu einer energieeffizienten, sondern auch zu einer klimaschonenden Heizlösung.
Kosten und Fördermöglichkeiten
Wärmepumpen sind in der Anschaffung zwar teurer als herkömmliche Heizsysteme, aber durch ihre hohe Effizienz und die Möglichkeit, Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen, können sie langfristig Kosten sparen. Die Preise der im Test untersuchten Modelle variierten zwischen 9.500 Euro (Panasonic) und 22.000 Euro (Weishaupt). Die Anschaffungskosten hängen dabei stark vom gewählten Modell und den spezifischen Anforderungen des Hauses ab.
Zudem gibt es in vielen Ländern attraktive Förderprogramme, die die Anschaffungskosten von Wärmepumpen erheblich senken können. In Deutschland etwa wird der Einbau von Wärmepumpen durch verschiedene staatliche Förderprogramme unterstützt, die je nach Effizienz des Geräts und den baulichen Gegebenheiten bis zu 40 % der Kosten übernehmen können.
Effizienzsteigerung durch den richtigen Stromtarif
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Verbraucher beachten sollten, ist die Wahl des richtigen Stromtarifs. Viele Stromanbieter bieten spezielle Wärmepumpen-Stromtarife an, die auf den höheren Strombedarf dieser Heizsysteme zugeschnitten sind und oft günstigere Konditionen als reguläre Haushaltsstromtarife bieten. In Verbindung mit einer Photovoltaikanlage lässt sich der Eigenverbrauch weiter erhöhen, was die Betriebskosten noch einmal senken kann.
Fazit: Eine nachhaltige Lösung für die Zukunft
Die Tests der Stiftung Warentest 2024 zeigen, dass moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen eine umweltfreundliche und wirtschaftlich sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen sind. Insbesondere die effizienten und leisen Modelle von Weishaupt, Buderus und LG bieten eine hohe Energieeffizienz und kommen zudem mit umweltfreundlicheren Kältemitteln wie Propan aus.
Verbraucher, die über den Umstieg auf eine Wärmepumpe nachdenken, sollten sich jedoch nicht nur auf die Testergebnisse verlassen, sondern auch ihre spezifischen baulichen Gegebenheiten und den zukünftigen Energiebedarf des Hauses berücksichtigen. Eine gute Planung und Beratung vor dem Kauf sowie die Nutzung von staatlichen Förderprogrammen können dazu beitragen, die hohen Anschaffungskosten zu senken und die Effizienz der Anlage optimal zu nutzen.