Wärmepumpen gewinnen in Deutschland zunehmend an Bedeutung als klimafreundliche Heiztechnologie. Ihr Marktanteil steigt stetig, da sie erneuerbare Energien nutzen und den CO2-Ausstoß von Gebäuden stark reduzieren können. Laut aktuellen Studien haben Wärmepumpen ein enormes Potenzial, um beim Heizen Treibhausgase zu vermeiden.
Doch wie umweltfreundlich sind Wärmepumpen wirklich? Lassen Sie es uns gemeinsam herausfinden.
Funktionsweise der Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe funktioniert nach einem einfachen physikalischen Prinzip: Sie saugt mittels eines Kompressors die Umgebungswärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser an und verdichtet diese. Durch die Kompression steigt die Temperatur des Kältemittels in der Wärmepumpe an. Dieses gibt seine Wärme dann in einem sogenannten Verdampfer an das Heizungssystem ab. So kann die Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom bis zu vier Kilowattstunden Heizwärme gewinnen.
Dies ist möglich, da Wärmepumpen natürliche und erneuerbare Energiequellen nutzen. Sie brauchen lediglich Strom, um die Wärme umzuverteilen. Der Strom kann auch aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik oder Windkraft kommen. So werden Wärmepumpenysteme faktisch mit erneuerbaren Energien betrieben.
Wie viel CO2 spart eine Wärmepumpe im Jahr?
Eine Wärmepumpe kann im Jahr beträchtliche Mengen an CO2 gegenüber herkömmlichen Heizsystemen einsparen. Studien zufolge liegt das durchschnittliche CO2-Einsparpotenzial bei rund zwei Tonnen pro Jahr und Haushalt.
Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem verwendeten Energieträger der herkömmlichen Heizung. Wenn vorher mit Öl oder Gas geheizt wurde, sind die Einsparungen besonders hoch. Aber auch der Austausch alter Elektroheizungen durch eine moderne Wärmepumpe reduziert den CO2-Ausstoß, da diese wesentlich effizienter arbeiten. Hinzu kommt, dass der Strommix in vielen Ländern immer grüner wird, sodass auch Wärmepumpen, die mit Strom laufen, ihren positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
Lassen Sie uns die eingesparten Emissionen etwas greifbarer machen. Die durchschnittlichen CO2-Einsparungen einer Wärmepumpe von zwei Tonnen pro Jahr entsprechen etwa:
- Der CO2-Bindung von drei großen Bäumen über ein Jahr
- Einem Hin- und Rückflug von Hamburg nach Mallorca (ca. 1800 km)
- Der Stromversorgung eines Einfamilienhauses für sechs Monate
- Verglichen mit einer Gasheizung bedeutet dies eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um etwa den Jahresverbrauch eines Mittelklassewagens
- Eine Strecke von ca. 14.300 km mit einem Mittelklassewagen (Verbrauch 7 l/100km, Emissionen 140 g CO2/km)
- Durch eine Wärmepumpe werden ähnlich viele Emissionen vermieden wie durch eine komplett fleischfreie Ernährung einer Person über ein Jahr
CO2-Einsparung gegenüber Öl- oder Gasheizung
Der große Vorteil von Wärmepumpen gegenüber konventionellen Heizungen ist ihre hohe Effizienz. Durch die Nutzung der Umgebungswärme benötigen sie weniger Energie als Öl- oder Gasheizungen, um ein Gebäude auf die gleiche Temperatur zu bringen.
Das Umweltbundesamt gibt an, dass mit Wärmepumpen der CO2-Ausstoß um etwa 70-80 Prozent gegenüber einer überwiegend mit Erdgas betriebenen Wärmeerzeugung gesenkt werden kann. Laut dem Branchenverband BWP wurden im Jahr 2022 durch den Einsatz von Wärmepumpen in Deutschland rund vier Millionen Tonnen CO2 eingespart.
Bei einer bundesweiten Umstellung aller Öl- und Gasheizungen auf Wärmepumpen könnten so bis zu 28 Millionen Tonnen CO2 jährlich vermieden werden. Das entspricht etwa sieben Prozent der deutschen CO2-Emissionen und würde einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Im Vergleich zu Ölheizungen kann man die CO2-Ersparnis folgend darstellen:
- Statt mit Öl zu heizen, spart eine Wärmepumpe etwa die Emissionen von zwei vollen Öltanks pro Jahr ein
- Die eingesparten zwei Tonnen CO2 entsprechen in etwa 350 Litern Benzin oder 350 Litern Heizöl
Kostenersparnis über die Lebensdauer
Zwar sind die Anschaffungskosten für Wärmepumpen höher als für herkömmliche Heizungsarten. Doch schon nach wenigen Jahren amortisieren sich die Mehrkosten durch die Einsparungen bei den Heizkosten. Denn Wärmepumpen sind langfristig günstiger und benötigen über ihre gesamte Lebensdauer gerechnet etwa nur die Hälfte bis ein Drittel der Brennstoffkosten einer Öl- oder Gasheizung.
Nach 10-15 Jahren hat eine Wärmepumpe die anfänglich höheren Investitionskosten somit schon durch die Kostenvorteile beim Betrieb ausgeglichen. Ab diesem Zeitpunkt produzieren Wärmepumpenheizungen laufend Einsparungen. So können die Kosten langfristig gesenkt und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.
Modernste Technik mit optimaler Leistung
Moderne Wärmepumpentypen wie die Luft-Wasser-Wärmepumpe oder die Erdwärmepumpe erreichen bei optimalem Betrieb heute einen Leistungsfaktor von bis zu fünf. Sie gewinnen also aus einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden Heizenergie. Solche Anlagen arbeiten besonders effizient und umweltschonend.
Durch stetige Innovation hat sich die Wärmepumpen-Technologie stark verbessert. Intelligente Steuerungssysteme passen die Leistung ganz an den tatsächlichen Wärmebedarf an. Mit Inverter-Technologie und variablem Kompressor kann die Wärmepumpe ihre Leistung kontinuierlich dem wechselnden Bedarf anpassen. So wird der Stromverbrauch gegenüber älteren Modellen nochmals reduziert.
Fazit: Weniger Kosten, weniger Emissionen
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Wärmepumpen eine hocheffiziente und klimafreundliche Alternative zur konventionellen Heiztechnik darstellen. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien verursachen sie über ihre gesamte Lebensdauer betrachtet deutlich weniger Treibhausgasemissionen. Aber auch die laufenden Heizkosten sind dank ihres geringen Energiebedarfs niedriger.
Damit leisten Wärmepumpen einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Ihr großes Potenzial, Emissionen beim Heizen einzusparen, macht sie zu einer zukunftsträchtigen Technologie - sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude. Je mehr Wärmepumpen in Deutschland installiert werden, desto mehr können sie das Klima schützen.