Haben Sie davon schon mal gehört? Wärmepumpen frieren im Winter ein. Dabei handelt es sich jedoch um einen der klassischen Mythen über Wärmepumpen. Bei einer qualitativ hochwertigen Wärmepumpe wäre dies theoretisch nur im Falle eines mindestens zweitägigen, durchgängigen Stromausfalls möglich. Auch damit hätten viele Wärmepumpen kein Problem. Die Außeneinheiten von Wärmepumpen sind so konzipiert, dass sie selbst extremen Wettereinflüssen standhalten, ohne dass ein Schutz der Wärmepumpe nötig wäre. Natürlich ist jedoch eine fachgerechte Installation erforderlich.
Das Klima in Deutschland ist perfekt für Wärmepumpen
Obwohl bei uns gelegentlich das Thermometer tief sinken kann, treten bei uns echte Frostperioden selten auf. Vielleicht überrascht es Sie, dies zu hören, aber die Durchschnittstemperaturen in der Winterzeit bewegen sich bei uns nur zwischen -1 und -5 °C. Die Chance, dass eine Wärmepumpe einfrieren könnte, ist also sehr gering. Die Außeneinheiten sind zudem durch ihre Bauweise und weitere Elemente aktiv gegen Frost geschützt.
Frost-Vergleich: Split-Bauweise gegen Monoblöcke
Am besten gegen Frost geschützt sind Split-Wärmepumpen. Bei ihnen fließt durch die Rohre lediglich das Kältemittel und das Heizwasser wird erst innerhalb des Hauses erwärmt. Draußen gibt es also nichts, was einfrieren könnte (beim Kältemittel R410a liegt der Gefrierpunkt bei -155°C).
Bei Monoblöcken sind alle Komponenten des Kühlkreislaufs in der Außeneinheit untergebracht und das Heizwasser durchläuft die Wand zwischen Außen- und Innenbereich. Auch hier droht jedoch kein Einfrieren der Wärmepumpe. Wie kommt es dazu? Lassen Sie uns weiterlesen und es herausfinden!
Wie ist eine Monoblock-Wärmepumpe gegen Einfrieren geschützt?
Was schützt eine Wärmepumpe am besten vor Frost? Die fachgerechte Installation durch Experten. Durch ihr Wissen über physikalische Gesetze und jahrelange Erfahrung sind unsere Woltair-Fachleute in der Lage, Ihre Wärmepumpe so einzubauen, dass sie selbst im strengen Winter störungsfrei funktioniert. Insbesondere durch:
- Hochwertige Isolierung der Rohre, durch die das Wasser zwischen Außen- und Inneneinheit fließt.
- Die richtige Positionierung der Außeneinheit im Verhältnis zum Speicher.
Karel Náprstek, Experte für Wärmepumpen erklärt: "Wenn die Außeneinheit mindestens 0,5 Meter höher als der Speicher angebracht ist, fließt das Wasser im System ständig aufgrund des Schwerkraftprinzips. Das verhindert zuverlässig ein Einfrieren." - Einen geeigneten Ablauf des Kondenswassers. Davon können täglich bis zu zehn Liter aus der Wärmepumpe austreten. Meist wird es in ein durchlässiges Schotterbett unter der Einheit oder in die Kanalisation abgeleitet (hier muss jedoch der Ablauf gegen Einfrieren geschützt werden).
- Eine ausreichende Höhenlage über dem Gelände, damit selbst bei großer Schneelast die Zufuhr frischer Luft zur Einheit gewährleistet bleibt und das Kondenswasser im Winter nicht an der Anlage gefriert, sondern ausreichend Platz für den Abfluss hat.
- Das automatische Abtauen der Wärmepumpe. Bei älteren Modellen konnte es tatsächlich zum Vereisen kommen. Moderne Geräte kümmern sich durch Kondensatabführung und automatisches Abtauen darum, ohne dass Sie eingreifen müssen.
Für ländliche Regionen mit häufigen Minusgraden oder in Gebieten mit starken und lang andauernden Stromausfällen gibt es:
- Frostschutzmittel im Wärmepumpenkreislauf. Dies ist jedoch finanziell aufwendiger und mit speziellen Anforderungen an die Dichtung der Heizungsanlage verbunden. In normalen Bedingungen lohnt sich der Einsatz daher nicht, zudem die Effizienz durch die niedrigere Wärmekapazität des Mediums sinken kann (bis zu 10 Prozent).
- Ein spezielles Ventil, das bei drohendem Temperaturabfall automatisch das Wasser aus den Leitungen ablässt, bevor sie platzen.
- Den Anschluss der Umwälzpumpe an eine Notstromversorgung (USV), falls der Strom ausfällt.
Wo sollte die Wärmepumpe platziert werden, um vor Frost geschützt zu sein?
Wie bereits erwähnt, ist die Außeneinheit darauf ausgelegt, widrigen Wettereinflüssen standzuhalten. Es genügt die Einhaltung üblicher Platzierungsregeln zwecks optimalem Betrieb und Lärmminderung. Die Ausrichtung spielt im Grunde keine Rolle - nur ein sonnigerer Standort fördert das Abtauen von Reif und den Kondensatabfluss.
Keinen Nutzen bringt es, die Einheit etwa unter einen Vordach zu montieren - dies würde nur die Ausbreitung von Schallwellen begünstigen und Lärm verursachen.
Problematisch kann eine Platzierung auf dem Dach sein, wo sich mehr Schnee ansammeln und stärkere Winde auftreten können. Hier muss die Einheit eventuell häufiger abtauen und hat höhere Betriebskosten sowie eine kürzere Lebensdauer. Auch die Übertragung von Vibrationen durch die Dachhaut kann intensiver sein. Eine Platzierung auf dem Dach empfehlen wir daher nur als letzte Option, wenn kein Bodeneinbau möglich ist.
Wie bereite ich die Wärmepumpe auf den Winterbetrieb vor?
Wie schon angedeutet, auf keine Weise. Die Wärmepumpe kommt selbst mit Schnee, Regen oder Reif zurecht. Es ist auf keinen Fall notwendig, die Wärmepumpe im Winter oder bei Regen abzudecken. Dies wäre sogar kontraproduktiv, da es den Luftaustausch behindern würde. Zwar gibt es verschiedene Planen oder hölzerne Schutzhüllen - diese beschränken jedoch immer die Luftzirkulation und senken somit die Effizienz. Der einzige Fall, in dem eine Abdeckung Sinn ergäbe, wäre bei Pool-Wärmepumpen, die im Winter außer Betrieb genommen und eingelagert werden.
Was Sie jedoch auf jeden Fall vor dem Winter machen können, ist eine regelmäßige Wartung der Wärmepumpe zu buchen. Diese beinhaltet Funktionskontrolle und Instandhaltung, sodass Ihre Pumpe pannenfrei durch die ganze Heizperiode kommt. Durch fachgerechte Pflege verlängern Sie zudem die Lebensdauer und optimieren die Leistung. Melden Sie sich, bevor der erste Frost wieder da ist.