Wärmepumpen erleben derzeit einen regelrechten Hype und gelten als beste Alternative für umweltfreundliches Heizen. Allerdings sind viele Mythen und Irrtümer im Umlauf, die potenzielle Käufer verunsichern können. Dabei können falsche Informationen zu unwahren Vorstellungen und Fehlinvestitionen führen.
Doch was ist wirklich dran an den Behauptungen, dass Wärmepumpen Stromfresser seien, nur für Neubauten geeignet sind oder keine Leistung bringen, wenn es kalt ist? In diesem Artikel klären wir die größten Mythen und Irrtümer über Wärmepumpen und bringen Licht ins Dunkel.
Mythos 1: Wärmepumpen verbrauchen zu viel Strom
Dies ist einer der am häufigst verbreitetsten Mythen. Verbrauchen Wärmepumpen also wirklich zu viel Strom? Hier die Gegenargumente:
Strom wird für Kompressor und Ventilatoren benötigt, Energie kommt aus der Umwelt
Es ist wichtig, eine weitverbreitete Fehlinformation zu klären: Ja, Wärmepumpen benötigen Strom, um zu funktionieren. Aber nein, sie heizen nicht mit Strom. Der Strom wird nur für den Betrieb des Kompressors und des Ventilators benötigt.
Die eigentliche Energie kommt aus der Umwelt durch das Grundwasser, das Erdreich oder die Luft. Etwa 75 % der Energie stammen aus der Umwelt.
Erläuterung der Jahresarbeitszahl zur Verbesserung von Vergleichbarkeit
Die Jahresarbeitszahl ist ein wichtiger Faktor, um die Effizienz von Wärmepumpen vergleichen zu können. Man kann den Nutzungsgrad anhand dieser Kennzahl ablesen, je höher die Jahresarbeitszahl, desto höher ist die Effizienz der Wärmepumpe.
Daher ist es wichtig, bei der Wahl einer Wärmepumpe nicht nur auf den Coefficient of Performance (COP) zu achten, sondern auch darauf, dass die Jahresarbeitszahl möglichst hoch ist. Dies wird durch eine optimal eingestellte Anlage mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen und einen hydraulischen Abgleich erreicht.
Mythos 2: Heizen mit Wärmepumpen ist viel zu teuer
Pauschal lässt sich die Frage “Sind Wärmepumpen zu teuer?” nicht beantworten, da dies von vielen Faktoren abhängig ist.
Unterschiede in den Investitionskosten werden durch Fördermittel ausgeglichen
Die Investitionskosten für Wärmepumpen sind auf den ersten Blick höher als die für fossile Alternativen. Jedoch werden diese Unterschiede durch zielgerichtete staatliche Fördermittel ausgeglichen, wodurch sich die Investitionskosten schnell rentieren können.
Betriebskosten wie Strom hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Effizienz der Wärmepumpe oder dem energetischen Zustand des Hauses.
Betriebskosten hängen von verschiedenen Faktoren ab
Die Betriebskosten von Wärmepumpen sind von verschiedenen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel dem Wärmebedarf des Hauses, der Qualität der Isolierung sowie der gewählten Wärmepumpentechnologie. Eine hohe Jahresarbeitszahl führt zu geringeren Betriebskosten, da weniger Strom zur Erzeugung von Wärme benötigt wird. Zudem spielen auch die Strompreise und eventuelle Wartungskosten eine Rolle bei den Betriebskosten. Durch eine sorgfältige Planung und Beratung können die Betriebskosten effektiv reduziert werden.
Beispielrechnung des Fraunhofer ISE zeigt langfristige Ersparnis
Eine Beispielrechnung des Fraunhofer ISE zeigt, dass die Investition in eine Wärmepumpe langfristig eine Ersparnis bringt. Für ein 150 qm großes Haus wurden die Betriebskosten mit einer Wärmepumpe und einer Gasheizung verglichen. Die Wärmepumpe schneidet dabei nicht nur ökologisch besser ab, sondern auch ökonomisch, wenn die EEG-Umlage weiter sinkt und die Wärmepumpen-Förderung steigt.
Mythos 3: Wärmepumpen sind nur für Neubauten geeignet
Wärmepumpen können in der Tat in bestehenden Bauten oder in Altbauten energieeffizient betrieben werden.
Wärmepumpen funktionieren am besten bei niedrigen Vorlauftemperaturen
Wärmepumpen bieten eine optimale Heizungslösung bei niedrigen Vorlauftemperaturen. Laut Experten ist dies der ideale Einsatz für moderne Wärmepumpen und somit auch für Neubauten. Allerdings zeigt sich auch bei Altbauten eine gute Energieeffizienz, solange die Vorlauftemperaturen nicht zu hoch sind. Mittels moderner Technologie wird damit eine effiziente Raumwärme erreicht und dadurch Energie eingespart.
Auch in Altbauten gute Energieeffizienz möglich, abhängig von Vorlauftemperatur
Auch in Altbauten ist eine gute Energieeffizienz durch den Einsatz von Wärmepumpen möglich, wie Untersuchungen des Fraunhofer ISE gezeigt haben. Allerdings hängt dies von der Vorlauftemperatur ab. Bei niedrigen Temperaturen arbeiten Wärmepumpen am effizientesten und erreichen Jahresarbeitszahlen von bis zu 3,1. Daher eignet sich der Einbau einer Wärmepumpe auch im Rahmen einer Renovierung oder beim Austausch der alten Heizungsanlage.
Mythos 4: Wärmepumpen sind laut und stören die Nachbarschaft
Stimmt - vor ein paar Jahren. Inzwischen ist die Technik weiterentwickelt, Wärmepumpen wurden modernisiert und es haben sich Wege und Möglichkeiten gefunden, wie man den Betrieb von Wärmepumpen leise gestalten kann. Sogar für Mehrfamilienhäuser sind die neuen Wärmepumpen eine gute Lösung.
Moderne Wärmepumpen sind leise, Schallleistung unter 30 dB
Moderne Wärmepumpen sind flüsterleise und haben eine Schallleistung von unter 30 dB. Dank der Technologie sind sie kaum noch zu hören und eignen sich somit ideal für den Einsatz in Wohngebieten. Natürlich können noch mehr Maßnahmen ergriffen werden, um die Geräuschentwicklung zu minimieren und somit das Wohlbefinden zu steigern.
Maßnahmen zur Vermeidung von Geräuschentwicklung möglich
Moderne Wärmepumpen sind leise, aber es können dennoch Maßnahmen zur Vermeidung von Geräuschentwicklung getroffen werden. Zum Beispiel kann das Außengerät auf eine Schallschutzmatte gestellt oder zusätzlich gedämmt werden. Auch die Wahl eines optimalen Aufstellortes und eine regelmäßige Wartung können helfen. Alternativ kann auch eine Schalldämmhaube nachträglich angebracht werden.
Mythos 5: Wärmepumpen sind anfällig und reparaturanfällig
Wie bei jedem technischen Gerät kann es natürlich zu Ausfällen oder Reparaturen kommen. Allerdings handelt es sich bei der Wärmepumpe um eine langlebige Heizoption.
Wärmepumpen haben eine lange Lebensdauer
Wärmepumpen haben eine beeindruckende durchschnittliche Lebensdauer von 30 Jahren und sind somit langlebigere Alternativen im Vergleich zu anderen Heizungsanlagen. Dazu kommt, dass die Investitionskosten durch Förderungen ausgeglichen werden können. Eine langfristige Investition in eine Wärmepumpe lohnt sich aufgrund der geringen Betriebskosten und der langen Haltbarkeit. Es ist darauf zu achten, dass möglichst lange Laufzeiten und wenige Verdichterstarts erreicht werden.
Konnten wir ein paar Mythen rund um Wärmepumpen aufklären? Für die Planung, Installation und Wartung Ihrer neuen Wärmepumpe steht Ihnen Woltair stets zur Seite.
Nutzen Sie jetzt den Woltair Heizrechner und erhalten Sie ein Angebot für Ihre neue, moderne Wärmepumpe!