Die Wärmepumpe erlebt in Deutschland einen wahren Boom. Als emissionsarme und kosteneffiziente Heizalternative zu Öl und Gas gewinnt sie immer mehr an Bedeutung. Auch im eher traditionell heizenden Bayern setzen immer mehr Hausbesitzer auf diese klimafreundliche Technologie.
Wie steht es also um den Fortschritt der Wärmepumpen-Technologie in Bayern?
Wärmepumpen in Bayern in Zahlen ausgedrückt
Der Anteil der Wärmepumpen in Neubauten ist in den letzten Jahren zwar gestiegen, mit rund 36 Prozent zwischen 2017-2021 liegt Bayern aber noch unter dem Bundesdurchschnitt. Spitzenreiter unter den Bundesländern ist Baden-Württemberg, wo fast die Hälfte der Neubauten eine Wärmepumpe erhält.
Auch bei bestehenden Gebäuden nimmt die Zahl der Wärmepumpen zu. Laut Mikrozensus 2022 werden knapp 4 Prozent der bayerischen Haushalte bereits mit dieser Technik beheizt. Zum Vergleich: Bundesweit sind es nur 2,8 Prozent.
Wärmepumpen in Bayern auf dem Land
Es zeigen sich allerdings Unterschiede zwischen dem ländlichen Raum und den Ballungszentren in Bayern. In ländlichen Regionen ist die Dichte an potenziellen Wärmepumpenkunden oftmals geringer. Auch sind alte Gebäude auf dem Land häufig nicht so gut isoliert wie neuere Häuser in der Stadt. Beides kann die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen-Installationen in dünn besiedelten Gebieten infrage stellen.
Ein weiteres Problem stellt die Energieversorgung im ländlichen Raum dar. Während in Städten Fernwärme oder Gasleitungen häufig verfügbar sind, kommt auf dem Land oftmals noch Öl oder Pellets als Energieträger zum Einsatz. Der Umstieg auf Wärmepumpen erfordert hier große Anstrengungen bei der dezentralen Erzeugung erneuerbarer Energie.
Die bayerische Staatsregierung ist sich dieser Herausforderungen bewusst. Manche Landkreise fördern besonders im ländlichen Raum die Beratung zu Förderprogrammen sowie Energiesparmaßnahmen stärker. Auch die Investitionszuschüsse für Wärmepumpen wurden in den vergangenen Jahren erhöht. Dennoch gelingt der Wandel auf dem Land oft nur schrittweise.
Energieautarkes Wohnen in Bayern
Ein Vorzeigeprojekt für Wärmepumpennutzung in Bayern ist ein energieautarkes Haus in Starnberg. Die Familie entschied sich 2019 dazu, ihre alte Ölheizung gegen eine Erdwärmepumpe auszutauschen. In nur wenigen Wochen wurde die Anlage fachgerecht installiert. Seitdem versorgt die Wärmepumpe das energieeffizient sanierte Einfamilienhaus nicht nur mit Heizwärme, sondern im Sommer auch mit kühlendem Frischwasser. Durch die Kombination mit einer 10kW-Photovoltaikanlage auf dem Dach ist das Haus nahezu energieautark. "Unsere Heizkosten haben sich halbiert und durch den selbst erzeugten Solarstrom amortisieren sich die anfänglichen Investitionen schon nach wenigen Jahren", erklärt der Hausbesitzer. Ein Musterbeispiel dafür, wie einfach und kosteneffizient der Umstieg auf erneuerbare Energien selbst in einem alten Haus gelingen kann.
Beispielrechnung: Was kostet eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung in Bayern?
Man nehme ein 120qm großes Einfamilienhaus in Bayern. Abhängig vom Alter des Hauses und der Region, könnten die Kosten für eine Wärmepumpe mit einer passenden Fußbodenheizung grob zwischen 20.000 und 30.000 Euro liegen.
Der Großteil entfällt dabei auf die Wärmepumpenanlage selbst. Für eine leistungsstarke Luft- oder Wasserwärmepumpe müssen circa 15.000 bis 20.000 Euro eingeplant werden. Die Installation durch einen Fachbetrieb kostet weitere 2.000 bis 4.000 Euro.
Die Fußbodenheizung schlägt in einem Standard-Einfamilienhaus mit etwa 120qm ebenfalls mit rund 5.000 bis 8.000 Euro zu Buche. Hier sind sowohl die Rohre und Verteiler als auch der Estrich und die Verlegarbeiten enthalten.
Durch staatliche Fördermittel wie von der KfW können bis zu 30 Prozent der Ausgaben oder 12.000 Euro gefördert werden. Den Rest beträgt der eigene Anteil also etwa 8000 bis 18.000 Euro. Langfristig amortisieren sich die Kosten durch die gesparten Heizkosten in der Regel innerhalb von 10-15 Jahren.
Allerdings können die Preise je nach Wärmepumpen-Typ, Hausgröße, energetischem Zustand und Installateur etwas abweichen. Eine genaue Kalkulation durch einen Fachbetrieb ist daher ratsam.
Förderungen für Wärmepumpen in Bayern
Finanziell unterstützt wird der Wechsel auf Wärmepumpe in Bayern durch die BAFA-Förderung mit bis zu 30 Prozent der Kosten. Hohe Investitionen amortisieren sich so schneller. Langfristig gesehen sparen Wärmepumpen durch ihren hohen Wirkungsgrad bares Geld.
Einige bayerische Kommunen haben eigene Förderprogramme für Wärmepumpen im Rahmen einer energetischen Sanierungen und den Einbau erneuerbarer Heizsysteme aufgelegt. So fördert die Stadt München seit 2019 die Umrüstung von Öl- und Gasheizungen auf Wärmepumpen mit 2.500 Euro Zuschuss. Noch großzügiger ist das Programm des Landkreises Passau, der 5.000 Euro für die Installation gewährt.
Der Landkreis Lindau am Bodensee zahlt pauschal 3.000 Euro für Anlagen mit einer Leistung bis zehn kW. Zwischen 10 und 20 kW Leistung gibt es 4.000 Euro und darüber 5.000 Euro. In Nürnberg werden Neubauten und energetische Sanierungen mit Wärmepumpen mit bis zu 25 Prozent der Kosten gefördert, maximal jedoch 7.500 Euro.
Auch kleinere Kommunen wie die Stadt Friedberg in der Nähe von Augsburg zahlen 1500 Euro Zuschuss für den Wechsel auf erneuerbare Heizsysteme. Durch diese lokalen Programme können Bürger in Bayern zusätzlich zu den BAFA-Geldern noch mehr Fördermittel für eine klimafreundliche Wärmeversorgung erhalten.
Fazit zu Wärmepumpen in Bayern
Mit steigenden Gaspreisen und der großen Unabhängigkeit von Energieimporten dürften Wärmepumpen in Bayern weiter an Bedeutung gewinnen. Die energie- und klimapolitischen Weichen sind gestellt für einen Wandel hin zu erneuerbaren Heizsystemen wie der Wärmepumpe.
Sollten wir Ihr Interesse an einer Wärmepumpe geweckt haben, beraten wir Sie gerne dazu und kümmern uns natürlich auch um die Installation sowie die Wartung.