Die neue Studie der Prognos AG, welche vom WWF in Auftrag gegeben wurde, behandelt die Effizienz von Wärmepumpen im Vergleich zu Gasheizungen und lässt die derzeit geführte Diskussion in einem ganz neuen Licht erscheinen. Bisher wurden Wärmepumpen oftmals als zu teuer und weniger effizient, insbesondere im Altbau, dargestellt. Doch die aktualisierte Studie der renommierten Prognos AG zeichnet ein ganz anderes Bild. Die Experten der Prognos AG haben die Wirtschaftlichkeit in einem Musterfall noch einmal genau durchgerechnet. Ihre Erkenntnisse sind erfreulich für alle, die sich für mehr Klimaschutz beim Heizen interessieren. Erfahren Sie in unserer Zusammenfassung der Studie, wie viel Sie wirklich durch eine Wärmepumpe einsparen können.
Prognos Modellrechnung: Hohe Einsparpotenziale schon bei geringer Förderung
Die Modellrechnung hat einen typischen Altbau der schlechtesten Energieeffizienzklasse F, ein energetisch stark sanierungsbedürftiges Mehrfamilienhaus aus den 1970er Jahren, als Beispiel genutzt. Ein solcher Altbau aus Beton gehört noch immer zu den Herausforderungen der Wärmewende. Hier wurde der Vergleich zwischen einer neuen Gasheizung und einer sogenannten Luft-Wasser-Wärmepumpe über einen Zeitraum von 15 Jahren durchgeführt.
Bereits bei der geringsten Förderstufe in Höhe von 30% zeigt sich, dass sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe gegenüber einer neuen Gasheizung rechnet.
Laut der Studie lassen sich so über die 15-jährige Nutzungsdauer rund 1.100 Euro pro Jahr bzw. insgesamt 16.100 Euro einsparen. Noch besser sieht es aus, wenn man die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombiniert. Dann sind sogar Einsparungen von bis zu 1.400 Euro jährlich oder 21.600 Euro möglich.
Wärmepumpen vs. Gasheizung: Wärmepumpen siegen!
Berücksichtigt wurden bei der aktuellen Prognos AG Studie nicht nur die reinen Anschaffungs- und Installationskosten, sondern auch der zu erwartende Preisverlauf für Gas und Strom. Auffällig ist hier, dass die Strompreise tendenziell sinken werden, da der Anteil erneuerbarer Energien im Strommix steigt. Der Gaspreis hingegen dürfte langfristig deutlich ansteigen, auch aufgrund der zunehmenden CO2-Bepreisung.
Bis 2030 muss der Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um mindestens 65% sinken, was sich bereits jetzt auf die Gaspreise auswirkt. Hinzu kommen geplante Maßnahmen wie eine verbindliche Beimischungsquote für Biogas. All diese Faktoren sprechen laut den Experten der Studie klar für die Wärmepumpe.
Wärmepumpen bereits nach 2 Jahren rentabel
Ein wesentliches Ergebnis der Modellrechnung ist, dass sich selbst bei Nutzung lediglich der Basis-Förderung von 30% bereits nach 12 Jahren eine Wärmepumpe gegenüber einer Gasheizung amortisiert. Nutzt man darüber hinaus den Geschwindigkeits-Bonus von 20% und den Einkommens-Bonus von 30%, was zusammen die maximal mögliche Förderung von 70% ausmacht, dann rentiert sich die Anschaffung schon innerhalb von nur 2 Jahren!
Noch überraschender sind die Differenzen bei den Gesamtkosten über die 15-jährige Betrachtungsdauer: Bei 70% Förderung können Sie gegenüber einer Gasheizung satte 21.600 Euro sparen.
Selbst ohne Förderung lägen die Einsparungen noch bei rund 5000 Euro. Dies macht deutlich, wie klar die Wärmepumpe bereits heute die wirtschaftlichere Alternative darstellt.
Fazit: Wärmepumpen sogar ohne Förderungen langfristig günstiger als Gasheizungen
In ihrer ausführlichen Analyse geht die Studie des Weiteren auf die Vorteile von Kombinationen mit Photovoltaik-Anlagen ein. Hier sind die positiven Ergebnisse sogar noch deutlicher ausgeprägt. Ebenso im Hinblick auf steigende Gaspreise in den nächsten Jahren und die politischen Vorgaben zum schrittweisen Einsatz von Biogas beim Heizen.
Alles in allem widerlegen die neuen Berechnungen eindeutig noch bestehende Vorbehalte gegenüber der Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen. Gerade für ältere Immobilien sind Wärmepumpen heutzutage die klare Empfehlung - sowohl aus Klima - als auch aus Kostengründen. Die Studie der Prognos AG, im Auftrag vom WWF, ist somit ein wichtiger Beitrag für eine sachliche und faktenbasierte Diskussion zum Thema Wärmewende.