Kommunaler Wärmeplan München: Weg zur Klimaneutralität bis 2035

Kommunaler Wärmeplan München: Weg zur Klimaneutralität bis 2035

München hat als erste große Stadt in Bayern nun offiziell ihren Kommunalen Wärmeplan vorgestellt. Der Plan ist das Ergebnis einer mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen der Stadt München, den Stadtwerken München und externen Experten.

München hat als erste große Stadt in Bayern nun offiziell ihren Kommunalen Wärmeplan vorgestellt. Der Plan ist das Ergebnis einer mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen der Stadt München, den Stadtwerken München und externen Experten.

Hier finden Sie eine Anleitung zur Benutzung des Wärmeplans: https://youtu.be/jNvhAVfsd0Q

Mit dem Wärmeplan schafft München bereits weit vor dem gesetzlichen Stichtag im Jahr 2026 Klarheit darüber, wie die Wärmeversorgung der Stadt in Zukunft klimafreundlich ausgerichtet werden soll. Bis 2030 will München den CO2-Ausstoß im Wärmebereich bereits um 50 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Bis 2035 soll die Stadt dann klimaneutral sein.

Was ist der kommunale Wärmeplan für München?

Der Kommunale Wärmeplan bildet die aktuelle Wärmeversorgungssituation in München ab. Noch immer werden rund 50 Prozent der Gebäude mit Öl oder Gas beheizt. Künftig soll der Wärmebedarf der Stadt überwiegend durch erneuerbare Energien wie Wärmepumpen und Geothermie gedeckt werden.

 

Der Wärmeplan enthält konkrete Vorschläge, wie dies durch den weiteren Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen sowie großen Wärmepumpenanlagen erreicht werden kann. Insbesondere das Potenzial der oberflächennahen Geothermie, die unter München verfügbar ist, soll stärker genutzt werden.

Digitaler Zwilling München zum Energieverbrauch

Ein weiterer wichtiger Baustein ist das Förderprojekt "Digitaler Zwilling München". Darin sollen Echtzeitdaten zur Entwicklung des Energieverbrauchs und der Infrastruktur in München digital erfasst und simulationsbasiert genutzt werden. So lassen sich verschiedene Szenarien für eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Stadt durchspielen.

 

Der Kommunale Wärmeplan soll Hausbesitzern und Handwerksbetrieben künftig als Beratungsgrundlage dienen. Sie erhalten so konkrete Hinweise, wie sie bestehende Gebäude energiesparend und klimafreundlich umrüsten können. Der Wärmeplan ist digital im Münchner Geoportal abrufbar und für die Bürger transparent einsehbar.

Bayern: Ausbaupläne für erneuerbare Energien und neue Potenziale zum Umweltschutz

Der Kommunale Wärmeplan sieht einen ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien in den kommenden Jahren vor.

 

Für die oberflächennahe Geothermie wird ein großes Potenzial gesehen. Da unter München temperierte Wasserschichten in 2-4 km Tiefe liegen, soll die installierte Heizleistung bis 2030 auf 250 Megawatt ausgebaut werden. Mehrere große Geothermie-Kraftwerke sind dazu geplant.

 

Bei der Solarthermie streben die Planer den Bau von großen Anlagen auf Dächern öffentlicher Gebäude und Veranstaltungsstätten an. Bis 2030 soll so eine Kollektorfläche von 1 Million Quadratmetern installiert sein.

 

Auch die Biomasse-Nutzung soll forciert werden. Durch den Betrieb von Blockheizkraftwerken mit Hackschnitzeln an das Fernwärmenetz angeschlossenen Landwirtschaftsbetrieben soll bis 2030 eine Leistung von 50 Megawatt bereitgestellt werden.

 

Darüber hinaus wird der Einsatz von Großwärmepumpen in Bayern vorangetrieben, die Abwärme aus der Münchner Kanalisation, Flüssen und Seen nutzen. Bis 2030 sollen so 100 Megawatt an Wärmeleistung bereitgestellt werden.

 

Insgesamt zielt der Ausbau darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung Bis 2030 auf über 70% zu steigern und München damit auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035 einen großen Schritt nach vorn zu bringen.

Förderungen in Bayern für Unternehmen und Privathaushalte mit erneuerbaren Energien

Der Kommunale Wärmeplan München sieht einen weitreichenden Umbau der Wärmeversorgung vor. Dieser wird auch durch gezielte Förderprogramme von Bund und Freistaat Bayern unterstützt.

 

Der Bund fördert mit seinem Bundesförderprogramm "Heizen mit Erneuerbaren Energien" die Umstellung auf klimafreundliche Wärmetechnologien. So gibt es Zuschüsse von bis zu 45% der Kosten für Maßnahmen wie den Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz, die Installation einer Wärmepumpe oder die solare Wärmeerzeugung.

 

Der Freistaat Bayern ergänzt dies durch sein Programm "Energie effizient". Hier werden energetische Sanierungen sowie der Einbau erneuerbarer Heizsysteme mit Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen belohnt. In München kommen zusätzlich kommunale Förderprogramme der Stadt hinzu.

 

Für Privathaushalte besteht so die Möglichkeit, bei der Umstellung auf klimafreundliche Technologien bis zu 50% der Kosten gefördert zu bekommen. Das senkt die Investitionsschwellen und macht eine schnelle Sanierung attraktiv.

 

Für Unternehmen gibt es über die KfW-Programme zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse. Zielbranchen wie das Handwerk werden gezielt unterstützt. Dies schafft für viele Betriebe in München die Grundlage, auf klimafreundliche Wärme umzurüsten.

 

Wollen Sie den Einbau einer Wärmepumpe in Bayern fördern lassen? Eine detaillierte Auflistung der möglichen Förderungen für Wärmepumpen in Bayern finden Sie hier.

 

Insgesamt bieten die verschiedenen Förderangebote für Bürger und Unternehmen in München wichtige finanzielle Anreize, den Kommunalen Wärmeplan aktiv mitzugestalten und die Wärmewende voranzutreiben.

München geht mit gutem Beispiel voran

Mit seinem detaillierten Kommunalen Wärmeplan hat München einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität erreicht und gibt anderen Kommunen ein Beispiel, wie eine zukunftsfähige Wärmeversorgungsplanung aussehen kann.

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