Heizungskostenvergleich: Erdwärme, Wärmepumpe, Elektroheizung und Gas & Öl

Heizungskostenvergleich: Erdwärme, Wärmepumpe, Elektroheizung und Gas & Öl

Wer eine neue Heizung plant, steht vor der Qual der Wahl: Welches Heizungssystem ist am effizientesten und spart am meisten Kosten? Eine Elektroheizung oder doch eine Wärmepumpe? Wir wollen Ihnen mit einem Vergleich der verschiedenen Technologien weiterhelfen und Ihnen Beispielrechnungen an die Hand geben. Bitte beachten Sie, dass wir Richtwerte verwendet haben, die je nach Region oder zeitlichen Einfluss variieren können.

Wer eine neue Heizung plant, steht vor der Qual der Wahl: Welches Heizungssystem ist am effizientesten und spart am meisten Kosten? Eine Elektroheizung oder doch eine Wärmepumpe? Wir wollen Ihnen mit einem Vergleich der verschiedenen Technologien weiterhelfen und Ihnen Beispielrechnungen an die Hand geben. Bitte beachten Sie, dass wir Richtwerte verwendet haben, die je nach Region oder zeitlichen Einfluss variieren können.

Erdwärme

Die Nutzung von Erdwärme durch eine Geothermie-Anlage ist sehr umweltfreundlich, da sie die konstante Erdwärme nutzt. Allerdings sind die Anschaffungskosten vergleichsweise hoch - allein für die Bohrung der Erdsonden fallen Kosten zwischen 10.000 und 30.000 Euro an. Der Betrieb einer Erdwärmepumpe ist dann sehr kosteneffizient und die Lebensdauer der Anlage bei richtiger Wartung sehr hoch. Staatliche Förderungen können die hohen Anschaffungskosten zum Teil abfedern.

Beispielrechnung für das Heizen mit Erdwärme

Hier finden Sie eine Beispielrechnung für das Heizen mit Erdwärme. 

  • Kosten für 4 Bohrungen à 100 m tiefe Erdsonden:

4 x €15.000 = €60.000

  • Staatliche Förderung von 30 Prozent der Kosten:

0,3 x €60.000 = €18.000

  • Eigenanteil nach Förderung:

€60.000 - €18.000 = €42.000

  • Jährliche Heizkosten Erdwärme bei Strompreis 0,30€/kWh:

2.000 kWh x 0,30€ = €600

  • Ersparnis gegenüber Ölheizung bei Ölpreis 0,80€/Liter und Verbrauch 2.000 Liter:

2.000 Liter x 0,80€ = €1.600

  • Würde die Anlage 20 Jahre betrieben, ergäbe sich eine Kosteneinsparung von

20 x €1.600 - €600 = €28.000

Somit hätte sich die Anlage nach circa 15 Jahren amortisiert, trotz der hohen Anschaffungskosten.
 

Was kostet das Heizen mit Wärmepumpe?

Auch mit einer Luft- oder Wasser-Wärmepumpe kann man umweltfreundlich heizen. Hier werden niedrige Temperaturen aus der Luft oder dem Grundwasser genutzt und auf Heizungsniveau verstärkt. Die Anschaffungskosten sind mit 5.000 bis 15.000 Euro geringer als bei Erdwärme. Der Betrieb ist effizient, bei aktuellen Strompreisen rentiert sich eine Wärmepumpe nach 6-10 Jahren gegenüber einer Öl- oder Gasheizung. Auch Wärmepumpen werden vom Staat gefördert. Erfahren Sie hier Näheres zur Förderung von Wärmepumpen.

Beispielrechnung für das Heizen mit Wärmepumpe

Hier eine Beispielrechnung zur Wärmepumpe:

  • Anschaffungskosten Wärmepumpe: €10.000
  • Staatliche Förderung von 35 Prozent der Kosten:

0,35 x €10.000 = €3.500

  • Eigenanteil nach Förderung:

€10.000 - €3.500 = €6.500

  • Jährliche Stromkosten bei 2.000 kWh Verbrauch und 0,30€/kWh:

2.000 kWh x 0,30€ = €600

  • Ersparnis gegenüber Öl bei 2.000 Litern Öl und 0,80€/Liter:

2.000 Liter x 0,80€ = €1.600

  • Ersparnis pro Jahr: €1.600 - €600 = €1.000
  • Amortisationsdauer bei Ersparnis von €1.000 pro Jahr:

€6.500 geteilt durch €1.000 pro Jahr = 6,5 Jahre

Demnach würde sich die Wärmepumpe in diesem Beispiel nach schon etwa 7 Jahren amortisieren.

Kosten einer Elektroheizung

Das Heizen mit elektrischen Heizkörpern ist eine einfache Lösung, hat aber auch die höchsten laufenden Kosten. Der Wirkungsgrad elektrischer Direktheizungen liegt nur bei 100 Prozent, während moderne Brennwertkessel auf bis zu 110 Prozent und Wärmepumpen auf 300-500 Prozent kommen können. Nur bei sehr günstigen Stromtarifen lohnt sich eine reine Elektroheizung tatsächlich.

Heizkosten mit Elektroheizung - ein Beispiel

Hier eine Beispielrechnung für das elektrische Heizen:

  • Anschaffungskosten elektr. Heizkörper: ca. €500
  • Jährlicher Stromverbrauch bei 2.000 kWh
  • Strompreis: 0,30 €/kWh
  • Jährliche Stromkosten:

2.000 kWh x 0,30 €/kWh = €600

Zusammenfassend zeigt die Beispielrechnung, dass der Betrieb einer reinen Elektroheizung trotz geringer Anschaffungskosten von nur rund €500 jährlich sehr hohe Kosten verursacht. Bei einem angenommenen Stromverbrauch von 2.000 kWh pro Jahr und einem Strompreis von 0,30€/kWh belaufen sich die jährlichen Stromkosten bereits auf €600. Durch den niedrigen Wirkungsgrad von lediglich 100 Prozent ist der effektive Energiebedarf einer Elektroheizung sehr hoch.

Gas oder Ölheizung im Vergleich zu Wärmepumpen

Beim Vergleich der Betriebskosten für Heizungen ist die langfristige Entwicklung der Energiepreise entscheidend. Kurzfristige Preisschwankungen bei Gas und Heizöl machen Vorhersagen unsicher. Im Vergleich: Mittel- bis langfristig könnten Wärmepumpen jedoch die kostengünstigste Lösung sein, da sie wesentlich effizienter als andere Technologien arbeiten. Denn Gas- oder Ölheizungen, selbst jene mit hocheffizienten Brennwertkessel, erreichen nur Leistungsfaktoren von 100 bis maximal 150 Prozent. Das bedeutet, sie benötigen für die gleiche Heizleistung doppelt so viel oder mehr Primärenergie.

Gas und Ölheizung im Vergleich zu Wärmepumpen

Angenommen wird ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Heizenergiebedarf von 20.000 kWh.
 

  • Wärmepumpe:

Leistungsfaktor: 400 Prozent

Benötigter Strom: 20.000 kWh / 4 = 5.000 kWh

Strompreis: €0,30/kWh

Kosten: 5.000 kWh x €0,30/kWh = €1.500
 

  • Gasbrennwertkessel:

Leistungsfaktor: 150 Prozent

Benötigtes Gas: 20.000 kWh / 1,5 = 13.333 kWh

Gaspreis: €0,08/kWh

Kosten: 13.333 kWh x €0,08/kWh = €1.066,64

 

Der gleiche Heizenergiebedarf von 20.000 kWh würde bei der Wärmepumpe Stromkosten von €1.500 verursachen, beim Gasbrennwertkessel Gas Kosten von €1.066,64. Trotz höherer Anschaffungskosten wäre die Wärmepumpe aufgrund ihres wesentlich höheren Wirkungsgrades bereits nach wenigen Jahren kostengünstiger zu betreiben.

Diese Beispielrechnung verdeutlicht, dass Wärmepumpen mittel- bis langfristig die wirtschaftlichere Lösung sein können, auch wenn die Energiepreise schwanken.

Fazit - Wärmepumpen und Erdwärme sind die Zukunft

Zusammenfassend zeigen die Beispielrechnungen, dass Wärmepumpen und Erdwärme auf lange Sicht die kosteneffizientesten Lösungen für das Heizen darstellen. Trotz hoher Anschaffungskosten für Erdwärmeanlagen und Wärmepumpen amortisieren sich diese Systeme dank ihrer sehr guten Effizienz nach einigen Jahren durch die niedrigeren Betriebskosten.

Im Gegensatz dazu sind reine Elektroheizungen aufgrund ihres schlechten Wirkungsgrades von nur 100 Prozent sehr teuer im Betrieb. Nur bei sehr niedrigen Strompreisen lohnen sie sich. Auch Gas- und Ölheizungen erreichen mit maximal 150 Prozent einen vergleichsweise niedrigen Wirkungsgrad. Moderne Wärmepumpen schaffen bis zu 500 Prozent, wodurch sie mittel- bis langfristig günstiger heizen.

Durch die Beispielrechnungen wird verdeutlicht, dass der Faktor Energieeffizienz bei der Wahl einer Heizung ausschlaggebend für die Gesamtkosten über die Lebensdauer ist. Trotz kurzfristiger Schwankungen sprechen Effizienz und Umweltbilanz für Wärmepumpen und Erdwärme als zukunftsträchtige Lösungen.

 

Wollen Sie Ihre aktuellen Heizkosten mit denen einer Wärmepumpe vergleichen? Dann finden Sie hier unseren Online-Preisrechner.

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