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Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55% gegenüber 1990 zu senken. Zu diesem Zweck hat die EU-Kommission das Paket "Fit for 55" vorgestellt. Damit sollen bestehende Gesetze überarbeitet und neue Regeln eingeführt werden, um die Europäische Union bis 2050 emissionsfrei zu machen. Wichtige Sektoren wie erneuerbare Energien (beispielsweise durch Wärmepumpen), Energieeffizienz, Energieleistung von Gebäuden, Energiesteuerung und Emissionshandel sollen dabei berücksichtigt werden.
Im Rahmen dieses ehrgeizigen Plans kommen Wärmepumpen als Schlüsseltechnologien für die Dekarbonisierung von Heizung und Kühlung ins Spiel. Die EU-Kommission sieht Wärmepumpen als wesentliche saubere Energietechnologie an. Durch den Ersatz verschmutzender fossiler Heizformen und eine 3-5 Mal höhere Effizienz als Gasheizungen, spielen Wärmepumpen eine bedeutende Rolle beim Energiesparen und dem Kampf gegen den Klimawandel.
Was beinhaltet das Fit for 55 Paket der EU?
Das Paket "Fit for 55" sieht verschiedene Richtlinien vor, die Wärmepumpen zugutekommen. Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie legt u.a. einen Anteil von 42,5% erneuerbarer Energien insgesamt bis 2030 fest. Für Wärmepumpen sollen Genehmigungsverfahren schneller werden. Staaten sollen fossile Brennstoffe in Industrieprozesswärme unter 200°C reduzieren und Erneuerbare steigern. Bis 2030 sollen 49% der Energie in Gebäuden erneuerbar sein. Der Anteil Erneuerbarer im Heiz- und Kühlbereich soll jährlich gesteigert werden.
Die Energieeffizienz-Richtlinie zielt auf eine Senkung des Energieverbrauchs um 11,7% bis 2030 ab. Ab 2024 werden keine Effizienz-Einsparungen mehr für fossile Verbrennung angerechnet. Rechenzentren mit über 1 MW müssen Abwärme nutzen. Die nationalen Effizienzverpflichtungen steigen schrittweise an.
Die Gebäude-Energieleistungs-Richtlinie sieht vor, dass ab 2030 alle Neubauten emissionsfrei und ab 2050 alle Gebäude emissionsfrei sein sollen. Nationale Sanierungspläne sollen fossile Brennstoffe in Heizung und Kühlung bis 2040 vollständig ersetzen. EU-Staaten dürfen keine Anreize für fossile Einzelheizungen setzen. Stattdessen können nicht-fossile Systeme gefördert werden. Zudem werden Mindest-Energiestandards eingeführt.
Wie wird sich das Fit for 55 Paket auf Deutschland auswirken?
Das Fit for 55 Paket wird auch deutliche Auswirkungen auf Deutschland haben. Folgend haben wir Ihnen diese aufgeführt:
Bis 2030 muss der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland auf mindestens 42,5% des Bruttoendenergieverbrauchs gesteigert werden. Das bedeutet einen deutlichen Ausbau von Wind- und Solarenergie. Auch der Einsatz von Wärmepumpen in Deutschland wird vorangetrieben, um klimaschädliche Heizöl- und Erdgasheizungen zu ersetzen.
Bis 2030 muss der nationale Energieverbrauch in Deutschland um mindestens 13% gesenkt werden. Das erfordert umfangreiche Maßnahmen zur Gebäudesanierung und Effizienzsteigerung in Industrie und Verkehr.
Ab 2025 dürfen in Deutschland keine neuen fossilen Heizungen mehr eingebaut werden. Bis 2040 müssen alle bestehenden Öl- und Gasheizungen ausgetauscht sein. Stattdessen werden Wärmepumpen, Pelletheizungen und Fernwärmenetze ausgebaut.
Die schärferen EU-Vorgaben für Mindest-Energiestandards bei Neubauten und Sanierungen werden auch in Deutschland umgesetzt. Das treibt die Dämmung von Dächern, Wänden und Fenstern voran.
Insgesamt erfordert das Erreichen der EU-Klimaziele bis 2030 und 2050 einen umfassenden Umbau des Energiesystems in Deutschland. Das Fit for 55 Paket beschleunigt die Energiewende und den Ausstieg aus fossilen Energien deutlich. Der Ausbau erneuerbarer Energien und eine stärkere Energieeffizienz machen Deutschland unabhängiger von Importen fossiler Brennstoffe. Hohe Investitionen in Sanierung, Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur sichern qualifizierte Arbeitsplätze.
Gelingt es, das ambitionierte Programm der EU gezielt und sozialverträglich umzusetzen, kann Deutschland nicht nur seine Klimaziele erreichen, sondern auch eine Vorreiterrolle beim Umbau zu nachhaltiger Energieversorgung einnehmen.