In Deutschland sind Einfamilienhäuser für einen großen Teil des Gasverbrauchs verantwortlich. Trotz steigender Anzahl an Wärmepumpen, lag der Gasverbrauch von Einfamilienhäusern im Jahr 2020, laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), bei rund 115 Milliarden kWh.
In diesem Beitrag möchten wir uns den Verlauf des Gasverbrauchs von Einfamilienhäusern in Deutschland anschauen und die fossile Gasheiztechnik mit modernen Wärmepumpen vergleichen.
Welche Aspekte bestimmen den Gasverbrauch in einem Einfamilienhaus?
Der Gasverbrauch von Einfamilienhäusern hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen Größe und Alter des Hauses sowie die Art der Heizung.
Die Größe des Hauses spielt eine entscheidende Rolle beim Gasverbrauch im Einfamilienhaus. In der Regel verbrauchen größere Häuser mehr Gas als kleinere Häuser. Dies liegt daran, dass größere Wohnflächen mehr Raum zum Beheizen haben und folglich mehr Energie benötigen, um eine angenehme Innentemperatur aufrechtzuerhalten.
Ein weiterer maßgeblicher Faktor ist die Art der Heizung im Einfamilienhaus. Gasheizungen sind im Betrieb ineffizienter im Vergleich zu modernen Wärmepumpen. Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen effektiver und wandeln Umgebungswärme in Heizenergie um. Durch ihre höhere Effizienz können Wärmepumpen den Gasverbrauch erheblich reduzieren, was nicht nur kosteneffektiv ist, sondern auch umweltfreundlicher.
Das Alter des Hauses stellt einen weiteren bedeutenden Einflussfaktor dar. Ältere Häuser sind oft weniger gut gedämmt als ihre modernen Pendants. Eine unzureichende Dämmung führt zu einem erhöhten Wärmeverlust, der wiederum zu einem höheren Bedarf an Heizenergie führt, um ein gutes Raumklima aufrechtzuerhalten. Durch die Modernisierung der Dämmung können Hausbesitzer jedoch den Gasverbrauch effektiv reduzieren und gleichzeitig den Wohnkomfort steigern.
- In der Regel verbrauchen größere Häuser mehr Gas als kleinere Häuser.
- Gasheizungen sind im Betrieb ineffizienter als Wärmepumpen.
- Ältere Häuser sind in der Regel weniger gut gedämmt als neuere Häuser.
Durchschnittlicher Gasverbrauch in Deutschland
Der durchschnittliche Gasverbrauch eines Einfamilienhauses in Deutschland liegt bei rund 23.000 kWh pro Jahr. Das entspricht etwa 16 m³ Gas pro Quadratmeter Wohnfläche.
Beispiel:
Bei einem Einfamilienhaus mit 160 Quadratmetern Wohnfläche liegt der Gasverbrauch also bei rund 36.800 kWh pro Jahr.
Wie bereits kurz erwähnt, hängt der eigentliche Verbrauch von mehreren Faktoren ab. Der Gasverbrauch von Einfamilienhäusern steigt mit der Größe des Hauses.
Ein Einfamilienhaus mit 100 Quadratmetern Wohnfläche verbraucht im Durchschnitt rund 20.000 kWh Gas pro Jahr. Ein Einfamilienhaus mit 200 Quadratmetern Wohnfläche verbraucht im Durchschnitt rund 46.000 kWh Gas pro Jahr.
Ebenso entscheidend ist das Alter des Hauses. Ein Einfamilienhaus, das vor dem Jahr 2000 gebaut wurde, verbraucht im Durchschnitt rund 28.000 kWh Gas pro Jahr. Ein Einfamilienhaus mit derselben Größe, das nach dem Jahr 2000 gebaut wurde, verbraucht im Durchschnitt rund 20.000 kWh Gas pro Jahr.
Vergleich: Verbrauch von Wärmepumpen versus Gasheizungen
Im Vergleich zu Wärmepumpen verbrauchen und kosten Gasheizungen in der Summe erheblich mehr. Dafür haben wir Ihnen nachfolgend ein Beispiel zusammengestellt.
- Ein Einfamilienhaus mit 160 Quadratmetern Wohnfläche und einer Gasheizung verbraucht im Durchschnitt rund 32.000 kWh pro Jahr.
- Ein Einfamilienhaus mit 160 Quadratmetern Wohnfläche und einer Wärmepumpe verbraucht im Durchschnitt rund 24.000 kWh pro Jahr.
- Die Differenz von 8.000 kWh entspricht einer Einsparung von etwa 25 %.
Zeitlicher Verlauf des Gasverbrauchs von Einfamilienhäusern in Deutschland
Der Gasverbrauch von Einfamilienhäusern in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Im Jahr 1990 lag der Gasverbrauch von Einfamilienhäusern bei rund 80 Milliarden Kubikmetern. Im Jahr 2023 lag der Gasverbrauch bei ungefähr 120 Milliarden Kubikmetern. Das entspricht einer Steigerung von etwa 50 %.
Diese Steigerung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen ist die Anzahl der Einfamilienhäuser in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Zum anderen ist der Energiebedarf pro Einfamilienhaus angestiegen. Das liegt unter anderem an der zunehmenden Nutzung von elektrischen Geräten.
Das Gute: Der Gasverbrauch von Einfamilienhäusern hat sich seit 1990 insgesamt zwar erhöht, ist jedoch in den letzten Jahren wieder etwas gesunken. Das ist vor allem auf die steigenden Energiepreise zurückzuführen. Viele Hausbesitzer*innen haben ihre Heizungen effizienter gemacht oder auf andere Energieträger wie Wärmepumpen umgestellt.
Sind Gasheizungen ineffizienter und teurer als Wärmepumpen?
Ja, denn Gasheizungen benötigen mehr Energie, um, im Vergleich zu Wärmepumpen, dieselbe Menge Wärme zu erzeugen.
Wärmepumpen nutzen die Wärme aus der Umwelt, um das Haus zu heizen. Wärmepumpen sind im Betrieb deutlich effizienter als Gasheizungen und sparen daher Geld und schonen die Umwelt.
- Hohe Effizienz: Wärmepumpen benötigen im Durchschnitt für die gleiche Menge Wärme nur halb so viel Energie wie eine Gasheizung.
- Niedrige Betriebskosten: Die Betriebskosten einer Wärmepumpe sind deutlich niedriger als die Betriebskosten einer Gasheizung.
- Umweltfreundlichkeit: Wärmepumpen sind eine klimafreundliche Alternative zu Gasheizungen. Sie verursachen keine Emissionen und tragen daher zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.
So können Sie den Gasverbrauch Ihres Einfamilienhauses senken
Sollten Sie noch nicht auf eine Wärmepumpe umgestiegen sein, finden Sie hier ein paar Tipps, wie Sie dennoch den Gasverbrauch Ihres Einfamilienhauses senken können.
- Die Dämmung Ihres Hauses verbessern: Eine gute Dämmung sorgt dafür, dass weniger Wärme verloren geht und somit weniger Gas benötigt wird.
- Stromfresser vermeiden: Stromfresser wie Standby-Geräte sollten abgeschaltet werden.
- Die Heizung regelmäßig warten und einstellen: Eine gut gewartete und eingestellte Heizung ist effizienter und spart Gas.
- Energieeffiziente Geräte verwenden: Energieeffiziente Geräte verbrauchen weniger Strom und Wärme.
- Auf erneuerbare Energien umsteigen: Eine beliebte Alternative zu Gas ist die Wärmepumpe. Wärmepumpen nutzen die Wärme aus der Umwelt, um das Haus zu heizen.
Fazit
Der Gasverbrauch von Einfamilienhäusern ist in Deutschland hoch und steigt mit der Größe des Hauses, der Art der Heizung und dem Alter des Hauses. Wärmepumpen sind dagegen eine effiziente und umweltschonende Alternative zu Gasheizungen. Sie können den Gasverbrauch von Einfamilienhäusern deutlich senken und tragen damit zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.