Viele Menschen, die über die Anschaffung einer Wärmepumpe nachdenken, haben Bedenken hinsichtlich des Stromverbrauchs und der Betriebskosten. Hier klären wir einige gängige Mythen auf und erläutern anhand von Zahlen und Fakten, was den tatsächlichen Energieverbrauch und die Kosten einer Wärmepumpe ausmacht.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe nutzt den natürlichen Wärmetransport in der Umwelt, um Wärme von einem Ort mit niedriger Temperatur an einen Ort mit höherer Temperatur zu übertragen - beispielsweise von der Außenluft oder dem Erdreich in das Heizsystem eines Hauses. Durch den physikalischen Effekt des Phasenwechsels kann die Wärmepumpe mit vergleichsweise wenig elektrischem Strom große Mengen an Wärme "produzieren".
Schon gewusst? Eine Wärmepumpe …
- erreicht einen Wirkungsgrad von bis zu 350 %
- ist bis zu 3-mal effizienter als ein elektrischer Heizkessel
- spart bis zu ⅔ der Heizkosten im Vergleich zu einem Elektrokessel und bis zur Hälfte der Kosten eines Gasheizkessels
- er ist sehr umweltfreundlich, da er während des Betriebs keine Emissionen erzeugt
- erfordert keine Wartung, keine Brennstoffbestellung oder Nachfüllung Ihrerseits
Wie hoch ist der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe?
Ihr Wirkungsgrad liegt typischerweise zwischen 250 und 350 Prozent, das heißt, aus 1 kWh Strom werden 2,5-3,5 kWh Heizwärme. Damit benötigt eine Wärmepumpe nur etwa ein Viertel bis ein Drittel des Stroms im Vergleich zu einer Elektroheizung, um die gleiche Menge Wärme zu erzeugen.
Stromverbrauch einer Wärmepumpe
Der tatsächliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Isolierzustand des Hauses, der gewünschten Vorlauftemperatur oder der Außentemperatur ab.
Als Beispiel berechneten wir den Bedarf für ein Einfamilienhaus mit 150 m2 und einem mittelmäßigen Dämmstandard. Der gesamte jährliche Heiz- und Warmwasserbedarf beträgt hier ca. 24.000 kWh. Mit einer effizienten Wärmepumpe müssten davon nur rund 7.000 kWh durch Strom gedeckt werden - der Rest wird "kostenlos" aus der Umwelt gewonnen.
Vergleicht man dies mit dem Stromverbrauch einer Elektroheizung für die gleiche Hausheizleistung, so läge dieser bei über 24.000 kWh und wäre somit mehr als dreimal so hoch.
Leistung der Wärmepumpe bei verschiedenen Temperaturen
Wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet, hängt auch von der Außentemperatur und der gewünschten Vorlauftemperatur ab. Moderne Fußbodenheizungen kommen bereits mit Temperaturen von 30-35 °C aus, für Radiatoren werden eher 65-70 °C benötigt.
Die folgende Tabelle veranschaulicht anhand einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (Samsung EHS Mono HT Quiet 12 kW), wie sich die Leistung und der Stromverbrauch bei verschiedenen Bedingungen gestalten.
L(kW) = Leistung in kW
L-A(kW) = Leistungsaufnahme in kW
Heizwassertemperatur | 35 °C | 45 °C | 65 °C | 70 °C | ||||
Außentemperatur (°C) | L(kW) | L-A(kW) | L(kW) | L-A(kW) | L(kW) | L-A(kW) | L(kW) | L-A(kW) |
15 | 13,8 | 2,18 | 13,96 | 2,94 | 15,50 | 5,07 | 16,01 | 5,78 |
12 | 13,47 | 2,30 | 13,57 | 3,08 | 15,12 | 5,25 | 15,65 | 6,01 |
7 | 12,00 | 2,35 | 12,00 | 3,00 | 14,49 | 5,35 | 15,05 | 6,17 |
-2 | 11,97 | 4,23 | 12,00 | 4,03 | 14,40 | 6,46 | 14,48 | 6,67 |
-7 | 11,95 | 4,47 | 12,00 | 4,51 | 13,77 | 6,67 | 13,29 | 6,67 |
-15 | 12,00 | 4,83 | 12,00 | 5,55 | 11,81 | 6,66 | 11,00 | 6,67 |
-25 | 12,00 | 5,83 | 12,00 | 6,58 | 9,77 | 6,67 | - | - |
Die Werte zeigen, dass die Wärmepumpe auch bei Außentemperaturen von -15 °C noch zuverlässig ihre Heizleistung erbringt. Erst bei noch niedrigeren Temperaturen muss gegebenenfalls auf einen gasbetriebenen Brennwertkessel als Zusatzheizung zurückgegriffen werden.
Wir hoffen, dieser Artikel konnte Ihnen einen Einblick in die tatsächliche Funktionsweise und Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe geben. Bei weiteren Fragen zu Anlagenplanung und Kostenkalkulation hilft Woltair natürlich gerne weiter. Einfach Kontakt aufnehmen!