Wenn eine neue Heizung in Form einer Wärmepumpe installiert wird, stellt sich schnell die Frage nach der passenden Stromzählerlösung. Denn anders als bei herkömmlichen Heizsystemen wie Gas- oder Ölbrennern wird bei Wärmepumpen der Stromverbrauch zu einem wesentlichen Kostenfaktor. Umso wichtiger ist es deshalb, bereits bei der Planung die richtigen Weichen für die Stromabrechnung zu stellen.
Doch welcher Stromzähler eignet sich am besten? Braucht es überhaupt einen separaten Zähler oder reicht der integrierte Messzähler der Wärmepumpe aus? Die Antwort auf diese Fragen ist nicht eindeutig, da viele Aspekte berücksichtigt werden müssen. Dazu zählen zum Beispiel der zu erwartende jährliche Stromverbrauch, die Vor-Ort-Gegebenheiten oder mögliche Förderprogramme.
Warum ein eigenständiger Zähler sinnvoll ist
Mit einem dedizierten Stromzähler lassen sich in der Regel besondere Wärmepumpentarife der örtlichen Energieversorger nutzen. Diese sehen häufig einen reduzierten Preis pro Kilowattstunde vor. Die Voraussetzung ist allerdings, dass der Netzbetreiber die Möglichkeit besitzt, die Wärmepumpe bei Bedarf auch vom Stromnetz zu nehmen.
Dies geschieht typischerweise in Zeiten hoher Netzauslastung, wenn viele Verbraucher gleichzeitig Strom bedienen. Die kurzen Unterbrechungen der Wärmeerzeugung werden dabei in der Regel über Pufferspeicher oder Flächenheizungssysteme überbrückt, sodass der Nutzerkomfort nicht beeinträchtigt wird.
Ein eigener Stromzähler ermöglicht es dem Versorger, nur den tatsächlichen Verbrauch der Wärmepumpe abzurechnen. Zudem fließt der günstigere Wärmepumpentarif in die Kostenrechnung ein, was unterm Strich zu Einsparungen führen kann.
Der Zähler muss hierfür geeicht und vom Typ her für die Messung großer Verbrauchsmengen ausgelegt sein. Dies ist bei einem eigenständigen Gerät stets sichergestellt.
Fördermittel für die Wärmepumpe
Auch wenn Fördermittel für die Installation der Wärmepumpe beantragt werden sollen, ist ein zertifizierter Messzähler von Nöten. Nur so können der erzeugte Nutzwärmeertrag und die effektive Energieeffizienz der Anlage ermittelt werden.
Beide Werte sind wiederum wichtige Kriterien bei der Bemessung etwaiger Zuschüsse oder zinsgünstiger Kredite. Moderne Wärmepumpen besitzen hierfür in der Regel bereits ab Werk integrierte Messgeräte, die den Anforderungen der Förderstellen genügen.
Ein zusätzlicher externer Zähler ist dann nicht zwingend nötig. Allerdings empfiehlt es sich, die Kompatibilität des integrierten Zählers mit dem jeweiligen Förderprogramm durch einen Fachbetrieb prüfen zu lassen.
Lohnt sich ein separater Zähler?
Bei der Entscheidung für oder gegen einen dedizierten Messzähler sollten auch die laufenden Kosten für Installation und Betrieb mit einbezogen werden. Zwar bringt ein eigener Zähler zunächst Zusatzkosten von mehreren hundert Euro.
Diese können sich jedoch relativ schnell amortisieren, wenn der günstigere Wärmepumpentarif gewählt wird. Als Faustregel gilt, dass sich die Investition ab einem jährlichen Stromverbrauch von 5000 kWh oder mehr rechnet.
Unterhalb dieser Marke und wenn ein großer Anteil des benötigten Stroms bereits durch eigene Photovoltaik erzeugt wird, sind die zu erwartenden Einsparungen oftmals zu gering, um die Jahresgebühren für einen separaten Zähler auszugleichen.
In einem solchen Fall spricht einiges dafür, lediglich den integrierten Zähler der Wärmepumpe zu nutzen. Ein externer Messzähler ist dann keine zwingende Notwendigkeit, sofern die Anforderungen für Fördermittel damit erfüllt werden.
Fachgerechte Installation ist ratsam
Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass für die fachgerechte Einbindung eines Wärmepumpenzählers ins Stromnetz Fachkenntnisse erforderlich sind. Hier empfiehlt es sich, einen Elektroinstallationsbetrieb mit der Montage und Aktivierung des Messgeräts zu beauftragen.
Der Fachhandwerker stattet den Zähler sachgemäß aus, prüft Kompatibilität und Funktion und sorgt gegebenenfalls für die Anbindung der Wärmepumpensteuerung. Dadurch wird sichergestellt, dass der Zähler korrekt arbeitet und die Vorteile eines individuellen Tarifs tatsächlich genutzt werden können.
Fazit zum korrekten Stromzähler mit einer Wärmepumpe
Fazit: Für die meisten Wärmepumpen lohnt sich ein separater Stromzähler aufgrund der Tarifvorteile. Bei überschaubarem Verbrauch oder viel Eigenstrom kann allerdings auch der integrierte Zähler ausreichen. Entscheidendes Kriterium ist stets die optimale Lösung für den Einzelfall. Gerne beraten wir Sie zu der passenden Variante und der zugehörigen Wärmepumpe.